Читать онлайн «Эликсиры Сатаны. Уровень 2 / Die Elixiere des Teufels»

Автор Гофман Эрнст

Э.  Т.  А.  Гофман

Эликсиры Сатаны. Уровень 2

Die Elixiere des Teufels

Составитель П.  Д.  Алешина

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann

DIE ELIXIERE DES TEUFELS

Дизайн обложки А.  И.  Орловой

© Алешина П.  Д. , адаптация текста, коммент. , упражнения и словарь, 2023

© ООО «Издательство АСТ», 2023

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Vorwort des Herausgebers

Gern möchte ich dich, günstiger Leser! unter jenen dunklen Platanen führen, wo ich die seltsame Geschichte des Bruders Medardus zum ersten Male las. Du würdest dich mit mir auf dieselbe steinerne Bank setzen. Du würdest, so wie ich, recht sehnsüchtig nach den blauen Bergen schauen.

Da du, günstiger Leser! soeben Heiligenbilder, ein Kloster und Mönche geschaut hast, so darf ich kaum hinzufügen, dass es der herrliche Garten des Kapuzinerklosters in B. war, in den ich dich geführt habe.

Nachdem ich die Papiere des Kapuziners Medardus recht durchgelesen. Das war mir schwer genug, da der Selige eine sehr kleine, unleserliche mönchische Handschrift geschrieben hat. Es war mir auch, als das, was wir Traum und Einbildung nennen, wohl die symbolische Erkenntnis des geheimen Fadens. Er zieht sich durch unser Leben. Vielleicht geht es dir, günstiger Leser! wie mir, und das wünschte ich denn aus erheblichen Gründen echt herzlich.

Erster Teil

Erster Abschnitt

Die Jahre der Kindheit und das Klosterleben

Nie hat mir meine Mutter gesagt, in welchen Verhältnissen mein Vater in der Welt lebte. Ich rufe mir aber alles das ins Gedächtnis zurück, was sie mir schon in meiner Jugend von ihm erzählte. So muss ich wohl glauben, dass es ein mit tiefen Kenntnissen begabter, lebenskluger Mann war. Eben aus diesen Erzählungen und einzelnen Äußerungen meiner Mutter weiß ich, dass meine Eltern von einem bequemen Leben in die drückendste, bitterste Armut herabsanken. Mein Vater war einst durch den Satan verlockt und beging eine Todsünde. In späten Jahren hat er sie als die Gnade Gottes erleuchtet. Er wollte auf einer Pilgerreise nach der heiligen Linde im weit entfernten kalten Preußen. – Auf der beschwerlichen Wanderung dahin fühlte meine Mutter nach mehreren Jahren der Ehe zum erstenmal, dass diese nicht unfruchtbar bleiben wurde, wie mein Vater befürchtet. Trotz seiner Not war er sehr froh, dass er jetzt eine Vision hatte, in der der heilige Bernhard ihm Trost und Vergebung durch die Geburt eines Sohnes zusicherte.