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Автор Керстин Гир

KERSTIN GIER

In Wahrheit wird viel mehr gelogen

Weitere Titel der Autorin: 16152 Männer und andere Katastrophen 16172 Fisherman’s Friend in meiner Koje 14407 Ehebrecher und andere Unschuldslämmer 16236 Lügen, die von Herzen kommen 16255 Ein unmoralisches Sonderangebot 15296 Die Mütter-Mafi a

15462 Die

Patin

15614 Für jede Lösung ein Problem 15711 Ach, wär ich nur zu Hause geblieben 15906 Gegensätze ziehen sich aus

K E R S T I N G I E R

In Wahrheit

wird viel mehr

gelogen

ROMAN

luebbe

Dieser Titel ist auch als Hörbuch bei Lübbe Audio lieferbar.

luebbe in der Verlagsgruppe Lübbe

Originalausgabe

Copyright © 2009 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach

Umschlaggestaltung: HildenDesign, München Einband-/Umschlagmotiv: © Getty Images /Iconica, fat_fa_tin /shuttestock Autorenfoto: Oliver Favre

Satz: Bosbach Kommunikation & Design GmbH, Köln Gesetzt aus der Goudy

Druck und Einband: CPI-Ebner & Spiegel, Ulm Printed in Germany

ISBN 978-3-7857-6014-7

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Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.

Albert Einstein

Dieses Buch ist für Frank, weil er immer dafür sorgt, dass das Leben weitergeht, während ich wieder mal in der Warteschleife hänge.

Du bist wirklich unbezahlbar.

»Haltet euch fern von den Idioten«

Lebensmotto von Lemmy Kilmister, Sänger von Motörhead

»Sind Sie hingefallen?«

Aber nein. Ich liege hier einfach nur so auf dem Bürgersteig rum und schaue mir die Sterne an.

»Haben Sie sich verletzt?« Es war ein junger Mann, der sich über mich beugte. Im Licht der Straßenlaterne sah er ganz gut aus. Und er guckte besorgt und freundlich.

Schade, dass er ein Idiot ist.

Gar nicht so einfach, sich von den Idioten fernzuhalten. Es wimmelte ja nur so von ihnen. Selbst in dieser gottverlassenen Vorstadtsiedlung nachts um halb zwölf.

Von diesen Doofen-Fragen-Stellern hatte ich heute schon einige getroffen. Der erste kam vorbei, als ich die Hecke meiner Schwester schnitt.

Er schaute mir eine Weile dabei zu und fragte dann: »Na? Schneiden Sie die Hecke? Jetzt im November?«

Es war dieser schreckliche Nachbar, der meine Schwester und ihren Mann ständig verklagt. Herr Krapfenkopf. Den Namen hatte ich mir gemerkt, weil Mimi und Ronnie ziemlich oft über ihn und Frau Krapfenkopf redeten.

9

Ich ließ die Heckenschere weiterrattern. »Ich schneide doch nicht die Hecke, Herr Krapfenkopf, ich dirigiere die Berliner Philharmoniker. «

»Wie haben Sie mich genannt?« Das Gesicht des Nach-barn lief rot an. Zum ersten Mal kam mir der Gedanke, dass

»Herr Krapfenkopf« nicht sein richtiger Name sein könnte.

Obwohl er ausgezeichnet zu ihm passte. »Das wird ein Nach-spiel haben!«, zischte er und stiefelte davon.

Später, im Supermarkt, traf ich Mimis Freundin Constanze.

Sie mochte ja nett sein, aber sie gehörte leider auch zu der Sorte Menschen, die einen mit unintelligenten Fragen nerven.

»Ach, hallo, Carolin!«, sagte sie freundlich. »Was machst du denn hier?«

Mal überlegen: Ich gehe gerade durch einen Supermarkt und schiebe einen Einkaufswagen vor mir her. Was mache ich also hier?